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Zubehör an meiner GS
Corona, ein Virus legt uns lahm, Ausgangssperren, geschlossene Grenzen und Motorrad-Reisen ist derzeit nicht möglich. In Bayern zumindest sind sogar Spaßfahrten seit dem 18. März 2020 nicht erlaubt. Wie lange das so sein wird? Wer weiß das schon?
Normalerweise wäre ich um diese Jahreszeit schon die ein oder anderen tausend Kilometer mit dem Motorrad unterwegs gewesen. Was gerade bleibt, sind Erinnerungen an vergangene Touren und/oder eine Beschäftigung suchen, die wenigstens etwas mit Motorradfahren zu tun hat. Moped putzen, wäre da was, da hab ich aber leider nicht die Möglichkeit dazu. Was dann? Hmmm ….
Immer wieder lese ich auf Facebook von Leuten, die dort nach Tipps und/oder Zubehör am Motorrad fragen, was mich auf die Idee gebracht hat, mal aufzulisten was ich so an meinem Motorrad für mich optimiert habe.
Da ich zwar erst seit 13 Jahren fahre, in dieser Zeit aber schon ein paar Kilometer hinter mich gebracht habe und vor allen auch jede Menge unnützes Zeug an den bisher gefahrenen Motorrädern hatte, versucht man das stetig seinen Reisegewohnheiten entsprechend zu optimieren.
Angefangen hab ich mit eine Kawasaki Z1000, einem denkbar ungünstigen Motorrad für Reisen. Keine Koffer oder sonstiges möglich, somit das Gepäck betreffend im Sparmodus unterwegs (zwei Tankrucksäcke, einer vorne einer auf den Soziussitz).
Ok, als ich meinen Führerschein vor 13 Jahren gemacht habe, dachte ich nicht, das Motorradreisen für mich eine Option sein würden, aber heute denk ich mir – „Mensch, wo Du überall warst, wo Du ohne das Moped sicher nie gewesen wärst“.
Wo fängt man an, wo hört man auf? Fang ich mal mit Sicherheit und Schutz an.
Sicherheit für Moped:
Etwas Schutz für's Moped finde ich persönlich gut. Letztlich muß aber jeder selber wissen ob er sein eh schon nicht ganz so leichtes Gefährt schwerer macht. Für Zylinder hab ich Sturzbügel von TT. Die find ich besser, weil sie oben noch eine Strebe haben und ich auf längeren Touren da gern mal meine Beine drauf lege :-D.
Schutz für den Kardan weil ein "Freund" bei einem Sturz den Endantrieb genau an dieser Stelle aufgesetzt hat und der Endantrieb gewechselt werden mußte. Dumm ist das Irgendwo im Nirgendwo. Hier hab ich mir Gummiprotektor und LeverGuard von Wunderlich gekauft. Mittlerweile gibt es auch vorteilhaftere Lösungen.
Kühlerschutz: Da die R1200GS LC von Ausnahmen abgesehen ohne Kühlerschutz ausgeliefert wird, habe ich hier den Kühlerschutz von SW-Motech verbaut. War als ich ihn gekauft habe vom Preis – Leistungsverhältnis für mich der Richtige.
Scheinwerferschutz: Muss man nicht unbedingt haben, und ist Straßenverkehr nicht zulässig, darum ist meiner abnehmbar, denn die Varianten zum runter Klappen haben mir nicht gefallen.
Sicherheit für den Fahrer:
digades dguard® eCall-System Notrufsystem: Als im Mai 2018 ein guter Freund einen Motorradunfall hatte, hab ich mir ernsthaft überlegt, was wäre gewesen, wenn er alleine unterwegs gewesen wäre. So entstand auf die Schnelle der Entschluß, mir ein Notrufsystem einbauen zu lassen, sicherlich in der Hoffnung es nie zu benötigen !!! Das System stellt im Falle eines Unfall eine Verbindung zu einer Rettungsleitstelle her und übermittelt den Notruf in Landessprache. Ist ein Headset mit dem dguard verbunden kann man auch mit dieser telefonieren. Ansonsten sendet die letzten bekannten GPS-Koordinaten und löst eine Rettungskette aus. (Genaue Funktionsweise am besten beim Hersteller nachlesen)
Selbst Einbau ist nicht mehr möglich, da es scheinbar durch nicht fachgerechten Einbau zu sehr vielen Fehlmeldungen kam. Im Raum Nürnberg verbaut dies z.B. ro-ro Motorradkommunikation die Geräte ein.
Aktuelle Modelle der GS haben sowas mittlerweile ab Werk an Bord, leider rüstet BMW dies aber bei älteren Modellen nicht nach. Deguard ist ein System, das man in nahezu jedem Motorrad verbauen kann. Kosten ca. 700 Euro incl. Einbau. Folgekosten 30 Euro jährlich. Sicher eine Menge Geld, aber ich sehe es als eine Investition in meine Sicherheit.
Kommunikations-System: Meine erstes Gegensprech-System war ein Interphone F5, ansich war ich sehr zufrieden, jedoch ging öfter die Ladebuchse kaputt, was eine Nutzung dann unmöglich machte. Das Nachfolgemodel war mein nächster Kanidat, auch ein gutes Gerät, aber wie bereits beim F5 ist eine Kopplung nur mit Interphone möglich. Doof, wenn jeder was anderes hat. So bin ich zu Sena gekommen, ich denke derzeit Marktführer was das betrifft. Erst hatte ich das Sena 10R (immer noch in einem älteren Helm verbaut und funktionstüchtig) und in meinem aktuellen Helm hab ich ein Sena SRL für Shoei. Größter Vorteil für mich persönlich - es ist mit sehr vielen anderen Systemen koppelbar - ja, sogar mit einem alten Interphone :-)
Handprotektoren ADV Vance: Die als Serien verbauten Handprotektoren der LC finde ich persönlich zu klein und den Namen Handprotektor ???
Ich bekenne mich als Weichei :-) Wenn es mal richtig kalt ist zieht es an den Händen.
Erweitert man diese durch Zubehör, hat das den Nachteil, das wenn es richtig warm ist, schwitzt man mehr. Dann hab ich die Handprotektoren von ADV Vance entdeckt. Vorteile für mich. Größenverstellbar – kalt - weniger kalt – warm :-) Und noch dazu verdienen diese den Namen Handprotektor, denn das Grundgerüst ist aus Metall.
Spiegel: Sicher wird es wie bei allem anderen auch Kritiker für asphärische Spiegel geben, ich hab mir aber welche montiert, weil ich finde das es mir den toten Winkel zu sehen mehr Sicherheit gibt. Kaufen kann man die bei Touratech oder Polo-Motorrad, sind die gleichen. Für die BMW braucht man dazu noch Adapter wegen Rechts und Linksgewinde.
Hupe: Ok, hier fängt nun die Spielerei an :-P und JA, es ist nicht nötig!
Nachdem die Hupe am Moped eher nicht sehr laut ist und gerne im Lärm unter geht, hab ich mir Zweiklanghörner mit 115 db verbaut. Es gibt diese aber auch noch mit 139 db.
Steckdose & Elektrik:
Schon seit meiner R1150GS habe ich die ab Werk verbaute Steckdose nie wirklich genutzt, da immer irgendein Adapter nötig war, den man ja dabei haben muß. Bei meiner LC habe ich die Steckdose über eine Plug & Play Lösung mit zwei USB-Ausgängen getauscht. Zu kaufen bei Touratech sowie bei Wunderlich. Original abstecken, ausbauen, neues Teil einbauen, anstecken, fertig. Strom im Tankrucksack, auch kein muss, aber „nice to have“. So habe ich einen Tankring von SW-Motech mit Stromzufuhr im Tankrucksack montiert. Kann man aber mit weniger Aufwand auch mit einer Powerbank lösen.
Windschild:
Bereits an meiner R1200 GS TÜ hatte ich das Adventure Windschild verbaut, da es größer ist und mir ausreichend. Gleiches habe ich bei meiner derzeitigen LC gemacht. Oft gibt es die zu kleinem Geld sehr gut gebraucht in Ebay Kleinanzeigen. Es ist leicht zu montieren und mir gefällt es besser als die aus dem Zubehör-Handel.
Sitzbank:
Touratech tief, weil ich nicht so groß bin :-)
Seitenständerverbreiterung:
Da die Auflagefläche des Seitenständers leider nicht sehr groß ist, habe ich hier eine Verbreiterung von Touratech verbaut. Mir persönlich ist die lieber, da mein Motorrad ab Werk tierfer gelegt ist und wenn die Verbreiterung der Seitenständerauflage zu dick ist, steht das Motorrad zu gerade. Oft ist es jetzt schon grenzwertig. Ein Kürzen des Seitenständers ist leider bei der LC nicht möglich, das sich der Seitenständer sonst mit dem Fußraster in die Quere kommt.
Gepäck & Co:
Ich weiß nicht ob es euch auch so geht, aber bei mir nimmt das Gepäck im laufe einer Reise immer stark an Volumen zu :-)
Ursprünglich war meine GS mit Variokoffern und Variotopcase ausgestattet. Das Variotopcase habe ich noch, weil ich es mag, dass ich es bei Bedarf einfach größer machen kann. Interessant ist das gerade, wenn man unterwegs mal was zum Essen einkauft. Wird die Größe nicht benötigt, macht man es wieder kleiner.
In meinem Topcase sind die Dinge die ich immer dabei haben möchte. (Warnlampe kleine Zange, Luftkatusche, Brotzeitmesser, kleine Kühltasche, Verbandstasche, ein kleines Handtuch, Handschuhe, Ersatz-Loop, Mütze, Basecap)
Im Topcase Deckel ist ein Netz für Dinge die ich öfter schnell mal brauche.
Die Variokoffer sind "Alubüchsen" von Touratech in der Größe 35/38 Liter gewichen. Mehr Volumen als die Variokoffer und nicht breiter. Das für mich entscheidende war aber das beladen von Oben. Deckel auf, Tasche rein, Deckel zu. Auf längeren Reisen war es oft ein Problem, die vollen Taschen wieder in den Variokoffern unter zu kriegen. In den Deckeln ist auf der einen Seite ein Spannnetz und auf der anderen eine Tasche für Kleinkram wie Besteck und meine Innenfutter der Motorradjacke und Hose.
Täschlein hier und da:
Unter dem Topcase ist eine Hecktasche von Givi mit zwei kleinen Seitentaschen am Träger. In der Hecktasche habe ich die Warnweste und ein Reifenreparaturset von TipTop.
Die kleinen Seitentaschen habe ich normalerweise nicht mehr dran, aber in Norwegen waren die für Spülutensilien gerade recht.
Nachdem sich das Bordwerkzeug bei der GS LC stark in Grenzen hält, habe ich dieses um das nötigste für längere Touren erweitert. Das muss ja aber irgendwo hin, wo es keinen Platz verschwendet.
Rechts und links am Rahmen unterhalb der Sitzbank habe ich zwei kleine nicht wasserdichte Taschen, die ich mir habe von einem Sattler machen lassen. Hier habe ich das zusätzliche Werkzeug in Zipperbeuteln verstaut. Es stört nicht und brauch keinen Stauraum. Seitentaschen die käuflich zu erwerben sind, habe ich zwar von Wunderlich zu einem heftigen Preis gefunden, mußte aber feststellen, das diese mich aufgrund ihrer Größe stören, wenn was drin ist.
Da ich gerne auch auf Motorradreisen fotografiere, habe ich hinter dem Halter für den linken Koffer ein Rohr Marke Eigenbau montiert. Hier findet mein Stativ Platz, denn im Topcase lag es diagonal drin und hat Platz verschwendet den ich anders nutzen kann.
Alternativ kann man dort ja auch Regenkleidung oder sonst was verstauen. Von Touratech und Co gibt es die ein oder andere Alternative in Form eines Werkzeugkastens (TT) oder einem kleineren Rohr von SW-Motech. Beides war aber für meine Bedürfnisse zu klein.
Teile um so ein Rohr selbst zu bauen:
50 cm 90er HAT-Rohr, 2 x 90er Abschlußstopfen, eine Muffe für 90er HAT-Rohr
zwei Heizungsrohschellen, ein kleiner Möbelgriff eine Schraube M8 x 20, eine Schraube M8x60, 2 kleine Beilagscheiben für M8, 2 große Beilagscheiben für M8, 4 selbstsichernde Muttern M8, Grundierung zur Lackierung von Kunststoff, Farbe der Wahl.
Materialkosten ohne Farbe ca. 30 Euro