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„na mit so einer Kamera könnte ich auch andere Bilder machen“
Im Zeitalter des Mobiltelefons wird Fotografiert was das Zeug hält, und vieles davon landet in de Sozialen Medien. Was mich persönlich immer etwas irritiert ist, Menschen nehmen sich Zeit und auch ab und an eine Kamera mit Wechselobjektiv zur Hand aber oft nicht die Zeit stürzende Gebäude gerade zu richten oder ein Landschaftfoto so zu schneiden das das Meer nicht seitlich aus dem Bild läuft.
Oft hört man „na mit so einer Kamera könnte ich auch andere Bilder machen“ … ja, die Möglichkeiten ein Bild zu Gestalten sind mit einer DSLR oder DSLM erheblich größer, was aber nicht heißt, das man mich einem Mobiltelefon keine tollen Aufnahmen machen kann.
Der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera und heutige Technik kann dich nur unterstützen. Für die Bildgestaltung ist man selbst verantwortlich.
Trotz High-Tech gilt es einiges zu beachten um auch mit einem Mobiltelefon Fotos die einem Foto mit einer DSLR oder DSLM kaum nachstehen.
Schon mal was vom „Goldenen Schnitt“ gehört?
Der Goldener Schnitt ist vereinfacht gesagt nichts anderes als die Aufteilung Deines Bildes in Linien und Kästchen, also in ein bestimmtes Raster. Dieses Aufteilungsverhältnis findet sich sehr oft in der Natur wieder und wird von Menschen als besonders harmonisch empfunden.
Der Goldene Schnitt wird nicht nur in der Fotografie sondern auch schon seit Jahrhunderten in der Kunst. Anwendung findet dieser aber auch in der Architektur.
Es gibt zwei Formen die ich verwende sind eine Rasteraufteilung und dann die Spirale.
Aber von vorne …
Ein wichtiges Merkmal sollte sein, wenn nicht bewusst anders gewählt, dass ein Bild gerade sein sollte, nicht wie im Musterbild 1, wo das Wasser rechts aus dem Bild zu laufen scheint. Anhand eines Rasters sieht man wunderbar ob ein Bild gerade ist, also sollte man die Rasterdarstellung im Mobiltelefon aktivieren.
Was die Aufteilung des Bildes betrifft, so empfiehlt sich 1/3 zu 2/3. D.h. entwerder 1/3 Himmel und 2/3 Landschaft oder umgekehrt. Jedoch ist dies nicht immer sinnvoll wie an dem Musterbild 4 zu sehen, denn der Vordergrund ist hier nicht mehr vorhanden. Dem Bild fehlt dadurch sämtliche Aussage. Jedoch ist dies nicht immer sinnvoll wie an dem Musterbild 4 zu sehen, denn der Vordergrund ist hier nicht mehr vorhanden. Dem Bild fehlt dadurch sämtliche Aussage
Ein Vordergrund verleiht einem Foto Tiefe, was der Unterschied zwischen Bild 5 und Bild 6 deutlich machen dürfte.
Der Vordergrund gibt einem nun die Möglichkeit das Bild zu gestallten. Im Vergleich zwischen Bild 6 und Bild 7 sieht man wie sich der Bildausdruck durch die Wahl des scharfen Bereiches im Bild verändert. In Bild 6 ist der Vordergrund (Distel) scharf abgelichtet. In Bild 7 der Hintergrund. Beide Varianten verleihen dem Bild jedoch gleichermaßen Tiefe
Ein Gerades Bild bezieht sich nicht nur auf den Horizont, sondern gerade bei Architektur sind gerade Linien zusätzlich zur Bildaufteilung wichtig. Wie in Bild 8 zu sehen scheinen die Gebäude zur Bildmitte hin zu stürzen (Stürzende Linien)
Aber auch hier bietet die Software zur Bildbearbeitung im Mobiltelefon die Möglichkeit dies zu beheben. Manchmal lässt sich schon beim Erstellen des Fotos aus verschiedenen Gründen kaum vermeiden das die Gebäude aussehen als würden sie umfallen. Ein Grund könnte zum Beispiel zu wenig Platz für genügend Abstand zum Motiv sein. Um dies dann nachträglich in der Bearbeitung korrigieren zu können ist es wichtig genügend Platz oberhalb des Motives zu lassen, denn wenn man das Gebäude gerade richtet benötigt es Platz nach oben. Das passende Bildformat wird erst nach dem ausrichten gewählt.
Ein weiteres gerade in der Architekutrfotografie übliches Stilmittel ist, Linien in die Ecken des Bildes laufen zu lassen. In folgenden den Musterbildern sieht man welchen Unterschied dies als Stilelement auf den Betrachter machen kann.
Im Bild links enden die Linien unten einfach irgendwo im unteren Bildrand. Rechts in den unteren Ecken.
Ähnlich wie Bei Architektur können wir das Raster oder die Spirale auch bei Portraits von Mensch und Tier anwenden. Auch hier sollte man die Bildaufteilung immer im Blick haben. Das gleiche Bild, einmal mit Spirale und einmal mit Raster verdeutlicht die Bildaufteilung. Der Hund schat in die Bildmitte, ca. 2/3 des Motives sind im unteren Bildbereich.
Gleiche Aufteilung des Bildes bei dem Portrait unten. Hier jedoch schaut die Person mehr aus dem Bild heraus.
Je nach Position der Person im Bild wirkt ein Bild unterschiedlich auf den Betrachter. Auch kann die Position der Person im Bild den entsprechenden Ausdruck verstärken und / oder unterstützen. Das gleiche Motiv mit unterschiedlichem Schnitt wirkt völlg unterschiedlich auf den Betrachter.
Zusammenfassung:
1.) Schalte in Deiner Handykamera das Raster ein um ein gerades Bild zu machen und bereits bei der Aufnahme die Möglichkeit zu haben auf die Drittelregeln zu achten
2.) Bildgestaltung durch einen Vordergrund. Nicht nur bei Landschaftsfotos sondern auch bei Portraitfotos kannst Du einen Vordergrund nutzen. (Vordergrund macht Bild gesund)
3.) Architekturfotos: Lasse, falls Du nicht die Möglichkeit hast genug Abstand vom Motiv zu haben, genügend Platz oberhalb des Objektes um es in der Nachbearbeitung gerade zu richten. Es sieht einfach seltsam aus, wenn Gebäude umzufallen scheinen.
4.) Nimm Dir bei Portraits die Zeit und experimentiere mit der Position im Bild. Lachende oder lächelnde Menschen Richtung Bildmitte schauend platzieren. Traurige oder nachdenkliche Personen von der Bildmitte aus dem Bild schauen lassen. Schau Dir an, welchen Eindruck die Bilder dabei auf Dich machen.
5.) Nimm Dir Zeit für ein dein Foto. Experimentiere auch mit dem Bildschnitt. Mache auch wenn das Mobiltelefon gerne dazu verleitet nicht stetig Bilder im Hochkant-Format. Benötigst Du vielleicht auch für Soziale Medien ein Foto hochkant, mach vielleicht zwei
Die genannten Regeln lassen sich auch auf Fotos für Bilder im Hochformat anwenden. Wenn Du Dich etwas mit diesem Thema beschäftigst, wirst Du vielleicht auch mehr Freude am Fotografieren haben und es könnte auch sein das Du ein neues Hobby für Dich entdeckst.
Ich wünsch Dir viel Erfolg bei der Umsetzung und das Dir Fotografie mehr Spass machen wird!