Reisen

erstellt am 11.10.2023

Im Karton die Dritte - Südnorwegen im Herbst

Norwegen im Wohnmobil das Video  Im Karton die Zweite - 2023 - Südengland  Im Karton die Zweite das Video  
Im Karton die Erste - 2019 Norwegen  Norwegen mit dem Motorrad Norwegens Polarlichter

 

Spontane Schnapsidee → Norwegen im Herbst mit einem Wohnmobil …

Also schauen das man kurzfristig ein Wohnmobil (WoMo) leihen kann, selbstverständlich OHNE Kilometerbegrenzung, auch wenn es nur knapp zwei Wochen werden sollen, denn Norwegen ist groß und die Anreise weit, genauer gesagt knappe 1200 Kilometer weit zur Fähre von Hirthals nach Kristiansand, wo auch der Track der Reise beginnt und endet.
Das Wetter soll um die 8 - 15 Grad haben, prima um was anzuschauen.

TrollstigenWohnmobil gebucht, Fähre von Hirthals nach Kristiansand für Hin- und Rückfahrt, was sich noch als Nachteil herausstellen sollte. Samstagvormittag das WoMo holen, bereits vorbereitete Sachen wie Klamotten, Bettzeug, Lebensmittel und Getränke einladen, etwas Wasser in den Tank und los.

Erster Stop Hamburg, Campingplatz an der Elbe. Das Wetter war schlecht und so ist ein Campingplatz mit viel Sand nicht wirklich ein Highlight. Lage des Platzes ist im Sommer sicher schöner.

Next Stop: Fähre von Hirthals nach Kristiansand mit Fjordline.
Die schnelle Fähre benötigt ca. 2 ½ Stunden. Meldet man bei Fjordline einen kostenfreien Account an wird es doch tatsächlich nochmal billiger.
Nachdem die Fähre erst um ca. 20 Uhr in Kristiansand war ging es nur noch bis zu einem Parkplatz auf der geplanten Route und dann was essen und schlafen.

Auf der „to see Liste“ standen Lysefjord, Hardangerfjord, Geiranger Fjord, Aurlandsfjord, einige Stabkirchen,  die Atlantikstraße, verschiedene Wasserfälle und das was man durch Zufall entdeckt. Norwegen im Herbst hat was, vorausgesetzt man sitzt nicht auf einem Motorrad, den es kann im Herbst heftigst regen und morgens schleichen die Temperaturen in etwas höheren Lagen bereits um den Gefrierpunkt herum.


Feststellen mussten wir, das vieles Ende September bereits geschlossen hat und das bezieht sich nicht nur auf Sehenswürdigkeiten und Stabkirchen sondern auch auf sehr viele Campingplätze. Wer also gerne im Herbst nach Norwegen möchte und es vorzieht auf Campingplätzen zu stehen, der sollte die Etappenziele passend planen und vor allem bei den gewünschten Campingplätzen prüfen ob diese auch wirklich offen haben. Habe aber festgestellt, in der Regel haben die Campingplätze mit Dauercampern durchgehend das ganze Jahr offen.

Camping-Apps wie NorCamp und park4night waren leider nicht hilfreich, denn das steht meist nichts über Öffnungszeiten.

Wieder habe ich park4night benutzt und wieder habe ich einige angeblichen Standorte vergeblich gesucht weil die angegebene Position nicht stimmte, und NEIN ich nutze keinen Bezahlaccount, was aber ja keinen Unterschied machen sollte. Schlimmer jedoch fand ich, dass sehr, sehr viele der angegebenen Stellplätze nicht mehr für Camper erlaubt sind. Am gravierendsten war das in Kristiansand zu merken.

Ich weiß nicht, was Wohnmobilisten in Kristiansand so alles angestellt haben, Fakt ist aber, das auf sämtlichen Parkplätzen in und um Kristiansand ein Übernachten pauschal verboten ist (Stand Oktober 2023). Das mußte ich leidlich feststellen nachdem ich ca. 15 Parkplätze angefahren habe. Immer mit dem Ergebnis „übernachten nicht erlaubt“. Campingplätze in und um Kristiansand waren allesamt geschlossen.

Aber zur Tour.
Von Kristiansand über schöne Landstraßen und die Lysebotn Stiga zum Lysefjord. Nach einer Nacht auf dem dortigen Campingplatz mit der Fähre von Lysebotn nach Oanse. Da die Fähre max. 8 Autos transportieren kann ist es sehr zu empfehlen die Fähre vorzubuchen. Der Preis für einen 6 Meter Camper lang bei ca. 280 Nok einfache Fahrt.
Dafür bekommt man eine zweistündige Fahrt mit spektakulärer Landschaft und noch spektakuläreren Wasserfällen. In die eigene Tourenplanung sollte man einbeziehen, dass die Fähre nicht so oft fährt. Als ich dort war nur Morgens und Nachmittags. Buchen einer Lysefjord-Fähre   

Lysefjord

Nach einer coolen fahrt durch den Lysefjord führt die Tour entlang dem Jösenfjord, dem Sørfjord, Gloppefjord, Hudvikfjord, Låtefossen , Hardangerfjord nach Hellesylt um dort die Fähre nach Geiranger zu nehmen. Schließlich will man ja wissen ob der Geiranger schöner ist. Kosten für die Fähre 1035 Nok für eine 1 Stunde mit Touristischen Hinweisen zu den einzelnen Spots. Meine persönliche aber ehrliche Meinung ist, den erheblichen Preisunterschied ist es meiner Meinung nach nicht wirklich wert. Sicher ist auch die Fahrt durch den Geirangerfjord schön gewesen, aber ich fand die Fahrt durch den Lysefjord schöner und die Wasserfälle spektakulärer. Ich vermute der Mythos Geiranger Fjord rührt daher, dass man ihn von oben und von zwei Seiten sehen kann plus Marketing. Buchen einer Geiranger-Fähre 
 

 

Während der Fahrt über begleiten einen die unzähligen Wasserfälle. Ein Highlight ist der Latefoss, südlich von Odda. Ein mächtiger, lauter und echt beeindruckender Wasserfall. Ein Kreisverkehr in einem Tunnel, groß das vier Sattelzüge drin Platz haben. Der Vallavik-Tunnel, die Norweger machen es einfach.
Könnten die nicht auch unsere Straßen, Brücken und Tunnel bauen?

Entlang dem Storfjord, Molde nordwärts zur Atlantikstraße. Diesmal war das Wetter nicht so gut aber auch nicht so schlecht, das es spektakulär ausgesehen hätte.
Auch diesmal fand ich die Atlantikstraße nicht so spektakulär wie sie auf vielen Bildern erscheint. Positiv – keine Moutgebühren mehr, wobei ich aber nicht weiß ob das nur für den Herbst und Winter gilt.

Was auch im Herbst nicht fehlen darf, Trollstigen. Das tollste war, das wirklich nichts los war. Und kein Moped dabei … Das Besucherzentrum wird gerade renoviert und die Besucher an den Plattformen kann man an zwei Händen abzählen … Mega
 

Elche?
der einzige Elch den wir gesehen haben

Aus der Hoffnung heraus, diesmal Elche zu sehen zum angeblichen Hot Spot nach Elgland, was sich zwischen Skåbu, welches das höchsgelegene Dorf Norwegens ist und Lillehamer befindet.  Nüx, einfach nüx. Keine Elche aber umso mehr Schilder mit Hinweisen auf Elche. 

Nach einem Abstecher zur Skisprungschanze in Lillehammer ein Stück entlang des Mjøsa, dem größten See in Norwegen und von dort den Telemarksvegen (41) zurück nach Kristiansand. Den Telemarksvegen könnte ich mir auch gut vorstellen mal mit dem Motorrad zu fahren. Die kurvige 41 führt rund knappe 200 Kilometer entlang vieler Seen gen Norden.
Möchte man im Landesinneren Norwegens gen Norden wäre das meine Wahl.
Ach ja, noch zur vorgebuchten Fähre ... fast hätte ich es vergessen. Die geplante Fähre um 9:00 von Kristiansand nach Hirthals (Fahrzeit 2,5 Stunden) wurde wegen schlechtem Wetter storniert. Stattdessen mußten wir um 13:30 mit einer Fähre fahren die glatt vier Stunden unterwegs war, was den Zeitablauf für die Heimreise kräftig durcheinander gebracht hatte. Da die Meldung (SMS von Fjordline) sehr spät kam, war ein Umbuchen leider nicht mehr möglich


Lohn sich eine Wohnmobiltour im Herbst nach Norwegen? Definitiv!

  • wenig Touristen unterwegs
  • die Landschaft ist auch im Herbst atemberaubend
  • das Farbspiel des „Indian Summer“ überragend

Was man beachten sollte?

  • Es kann bereits Nachts empfindlich kalt werden, vor allem in höheren Lagen.
  • Eventuell bereits mit Winterreifen fahren oder Schneeketten mit nehmen
    eine generelle Winterreifenpflicht besteht für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen jedoch nicht, aber bei winterlichen Verhältnissen sind dann Schneeketten Pflicht (Quelle: ADAC)
  • viele Campingplätze sind bereits geschlossen, was es für Liebhaber dieser schwieriger macht.
  • Man kann alles mit Karte bezahlen, Parkautomat, Tanken, Einkauf, alles, außer Duschen auf Campingplätzen.
  • deshalb - KLEINGELD für Duschen unbedingt besorgen sonst wird das nichts mit Duschen
  • sich peinlich genau an die Geschwindigkeiten halten da es sonst empfindlich teuer werden kann. Habe von einem gelesen das er für 10 km/h zu schnell 7000 Nok bezahlt hat!
  • Für Mautgebühren kann man sich bei AUTOPASS anmelden was aber nicht unbedingt nötig ist, da man eben ohne Anmeldung einfach irgendwann Post bekommt und die Maut dann überweisen kann.
  • Mit einem Leihfahrzeug ist es von Vorteil wenn man das Kennzeichen bereits weiß, da das bei der Fährbuchung 4€ Extra kostet, wenn man das nachträglich angibt !!!
  • Apps für die Suche nach Campingplätzen
    - Norcamp 
    - park4night 
    - Google Maps (einfach in der Region wo man ist "Campingplatz"
      ins Suchfenster


Hat man mehr Zeit als zwei Wochen kann man auch weiter nach Norden fahren in der Hoffnung auf Polarlichter, die es bereits Anfang bis Mitte September oft zu sehen gibt. Leider blieb uns das verwehrt.
Persönlich würde ich aber jederzeit wieder im Herbst nach Norwegen fahren. Vielleicht etwas früher und vielleicht wieder eine Woche länger.
Mit dem Motorrad wäre mir der Herbst schon zu kalt. Das Wetter ist oft unbeständig und kalt. Campingplätze mit Hütten kaum noch offen und preiswerte Unterkünfte Mangelware. Wenn man dann nicht auf Zelten und Wildcampen steht hat es da dann schwer.

 

Track der Tour

Nützliche Links:

Visit Norway (offiziell) 

Buchen einer Colorline-Fähre Buchen einer Fjordline-Fähre 

Buchen einer Geiranger-Fähre Buchen einer Lysefjord-Fähre

Autopass Webseite

Reisemobil International Entsorgungsstationen in Europa

Download des GPX-Tracks Download des GPX-Campingplätze Norwegen