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England, Reiseplanung Tipps & Links
Im Karton die Zweite das Video Südengland mitn Moped - 2022 Schottland - 2017 England, Irland, Schottland mitn Moped - 2018 Südengland im Wohnmobil Video Schottland Vol. 1 Schottland Vol.2 England, Irland Schottland mit dem Motorrad Burgen und Schlösser Schottlands
England und Schottland – Mit Camper, Motorrad oder Auto
Bereits vor der Planung meiner Reisen in verschiedene Länder bin ich in unterschiedlichen Communities im WWW unterwegs. Egal ob ich mit dem Motorrad einem Leihauto oder Leihcamper Urlaub mache. Alle drei Varianten habe ich auf der Insel bereits getestet. In den verschiedenen Gruppen lese ich immer wieder ähnliche Fragen und es gibt unzählige Antworten darauf.
Frage: Ich plane eine Urlaub in England / Schottland, …
- - wie plane ich meine Reise, egal in welches Land ?
im Beispiel England / Schottland - - wie läuft so eine Recherche?
- - brauche ich einen Reisepass?
- - Wie ist das mit Haustieren?
- - Wo ist gibt es eine Impfkontrolle für Hunde?
- - Was ist Einfuhr und Ausfuhr von Lebensmitteln?
- - Eventuell andere Verkehrsregeln im Land
- - Bestimmungen bezügl. Ersatzlampen, Warndreieck und mehr
- - Wann ist die beste Reisezeit?
- - Nehme ich den Tunnel oder besser die Fähre?
- - Wie hoch sind die Kosten für Fähre und Tunnel?
- - Wie lange muss ich einplanen?
- - Cornwall, Devon, Wales mit dem Wohnmobil?
- - wie sieht es mit Mücken aus?
- - Wie ist das Wetter?
- - Welchen Camping & Caravan Club kann man empfehlen?
- - Gibt es Rabatte?
- - Muss ich etwas vorbuchen?
- - Welche Apps kann man nutzen?
- - Freistehen, Wildcamping?
- - Strom, welche Adapter brauche ich?
- - Was ist mit Sightseeing?
- - Wo kann ich parken?
- - Was ist mit Mautgebühren?
- - Großes Wohnmobil, geht das?
- - Darf ich in England mit meiner Drohne fliegen?
- - Wie ist das mit dem Linksverkehr?
- - Sicherheit in England?
- - Krankenversicherung und Co
Die Liste ließe sich fast endlos weiter führen, also starten wir doch einfach mal am Anfang. nachdem ich solche Fragen immer wieder irgendwo lese, dachte ich, ich schreibe mal meine persönlichen Erfahrungen und meine herangehensweise an die Planung einer solchen reise zusammen. Viele Beschreibungen Tipps und Links können vielleicht auch Dir hoffentlich bei der nächten Planung helfen und beantworten einige Deiner Fragen. Viel Spass beim lesen!
Für meine Planungen habe ich mir einen Workflow angewöhnt, den ich für jedes beliebige Land immer beibehalte, ganz einfach weil es sich für mich bewährt hat. Abweichungen vor Ort sind immer drin und wenn was nicht geht, dann eben nicht. Planen um es untwerwegs nach Lust und Laune dann zu ändern!
Wenn ich mir ein Reiseziel auserkoren habe sind meine ersten Helferlein Suchmaschinen, Google Maps, Youtube , Tripadvisor und Facebook. Die oben genannte Liste werde ich hier nicht chronologisch abarbeiten sondern anhand meines gewohnten Workflows.
Bucht man keine Pauschalreise ist das wichtigste immer die Recherche, denn selbst innerhalb der EU gibt es Bestimmungen die sich trotz vermeintlicher Einheit stark unterscheiden. Sei es Bestimmungen für Haustiere, Einfuhr von Lebensmittel, Verkehrsregeln oder sonstiges. Es wäre ja schade wenn eine Reise unschön endet weil was nicht gepasst hat.
Part 1: Was muss ich beim Bereisen des Landes beachten
In meinem Beispiel - Suchbegriff: Reise nach England
Mein erster Hinweis ist die Webseite des auswärtigen Amtes. Hier findet man die aktuellen Meldungen und Einreisebestimmungen für fast jedes Land. (Bsp. England) Weitere Informationen zum Land meiner Wahl findet man auch auf den entsprechenden Internetseiten der Botschaften zum Land (englische Botschaft) in das man gerne Reisen möchte. Eventuelle Impfbestimmungen und vieles mehr.
Somit sollten Fragen bezüglich allgemeiner Sicherheit, was benötige ich, welche Bestimmungen gibt es grob geklärt sein. Das es immer noch die Frage nach dem benötigten Reisepass gibt verwundert mich ein wenig. England ist seit 2020 nicht mehr in der EU. Wir erinnern uns – BREXIT. Nach eine Übergangszeit, die nach vier Jahren unwesentlich verstrichen ist benötigt man nun wieder einen Reisepass für UK.
Währung: England hatte auch während der Zeit in der EU keinen Euro. Das hat sich nach dem Austritt nicht geändert, was heißt das in England und Schottland mit Pfund bezahlt wird. In England kann man fast überall, fast alles mit Karte bezahlen.
Vom Getränk am Imbiss bis zur Parkgebühr. Trotzdem kann ich nur empfehlen sich vor allem auch einen kleinen Vorrat an Münzen mitzunehmen, da ich doch den ein oder anderen Parkplatz gefunden hatte an dem nur Barzahlung funktionierte. Vielerorts ist aber sogar z.B. Apple Pay möglich um Parkgebühren zu zahlen.
Auch zu Fragen bezüglich Ein- und Ausfuhr von Lebensmitteln oder Elektronik findet man im Internet die entsprechenden zuverlässigen Hinweise.
Tipp: Automobilclubs bieten in der Regel viele Antworten auf Fragen bezüglich des Reisens in das gewünschte Reiseland.
Tipp: Speziell für Motorradfahrer kann ich hier die App Ifz-Moto empfehlen. Hier ist zu fast jedem Land ein Eintrag vorhanden, was alles mitzuführen ist, worauf man verzichten kann, welche Fahrerausstattung vorgeschrieben ist und vieles mehr. Auf was man nicht alles achten sollte … ein unübersichtlicher Dschungel an Vorschriften und dennoch äußerst wichtig!
Einfuhr- und Ausfuhr von Lebensmitteln: Vor allem hier sollte man sich gewissenhaft informieren, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Fleisch, Obst, Milchprodukte und Alkohol, Bargeld.Gerade für Camper ist das ein großer Punkt, denn man möchte ja vielleicht auf sein geliebtes und gewohntes Lebensmittel nicht verzichten müssen. Vieles darf weder nach England eingeführt oder ausgeführt werden! Für Einfuhr nach Deutschland liefert hier der Zoll zuverlässige Informationen.
Part 2: Recherche zu Sehenswürdigkeiten, Landschaftlichen Highlights und mehr
Suchbegriff: Sehenswertes in England
Hier werden einem dann die verschiedensten Webseiten aufgelistet wie.
- - 16 Tops Sehenswürdigkeiten in England
- - wo ist es am schönsten
- - die schönsten Sehenswürdigkeiten
- - und viele weitere
Sicher sind je Links viele angepriesenen Spots die gleichen. Recherche benötigt Zeit, wenn man etwas von einem Land sehen möchte. Anhand meiner Interessen und/oder auch Mitreisenden lege ich dann eine Liste mit den Spots an, die ich vielleicht gerne sehen möchte. In Fall England / Schottland sind das vielleicht Städte wie London, Liverpool, Edinburgh, Schlösser und Burgen, Landstriche, Nationalparks oder historische Stätten. In meinem Fall waren das in England 136 Spots. Für Schottland 141 Spots. Somit habe wir Part 2 der Planung abgeschlossen.
Tipp: die GPS Koordinaten notieren für die spätere Planung
Viele Sehenswürdigkeiten werden vom National Trust, English Heritage, Cadw Explore oder Scotland Heritage verwaltet. Hier sollte man sich genauestens Informieren welche Spots man sehen möchte und zu welcher Verwaltung diese gehören.
Es gibt auf den Portalen spezielle zeitgebundene Angebote für Reisende. Der Preis scheint hoch, aber es rechnet sich 100%ig, denn die normalen Eintrittspreise pro Person können sich nicht nur summieren sondern liegen teils bis 30 Pfund pro Person, so hat man schnell den Preis für den Visitor-Pass überschritten.
Für Familien und Leute die planen öfter nach England zu reisen könnte sich zum Beispiel der walisische Cadw Explore Pass rechnen, der Jahres-Mitgliedschaften hat. Im ersten Jahr gibt es für die ganze Familie Rabatte bei National Trust, English Heritage und Scotland Heritage. Walisische Spots sind umsonst.
Ab dem zweiten Jahr sollen dann auch die von den anderen Organisationen verwalteten Sehenswürdigkeiten teils kostenfrei sein. Hier aber bitte genau bei den Organisationen informieren!
Möchte man auch Kirchen / Cathedrals besichtigen muss man hier separat Eintritt zahlen.
Keine der von uns besuchten war in irgendeinem Visitorpass enthalten.
Auch manche Schlösser sind in Privatbesitz und sind somit auch getrennt kostenpflichtig.
Tipp: Das Eden Project … soll die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Englands sein. Ob man sich dafür Zeit nimmt sollte man genau überlegen, denn der Tagespreis pro Peron lag 2023 bei 35 Pfund zur Besichtigung eines eigentlich für mich „botanischen Gartens“
Part 3: Reisezeit, Reisedauer, Wetter, eigenes Zeitfenster, Unterkünfte und Campingplätze
Das Wetter und die beste Reisezeit. Eine schwierige Angelegenheit, wenn man England bereisen möchte. Nicht jeder kann sich seine Reisezeit frei wählen, weil er vielleicht auch an die Schulferien im eigenen Land gebunden ist. Hat man jedoch die freie Wahl, kann ich nur Empfehlen möglichst außerhalb der englischen Ferien zu Reisen. Und was auch wichtig ist, jeder hat eine andere Geschwindigkeit. Der Eine macht eine Reise von Dover nach lands End und zurück in 3 Wochen, weil er viel wandert, der ander macht das in 4 Tagen. Mir zum Beispiel macht es nichts aus, 872 km am Stück von Nürnberg nach Calais zu fahren. Somit reichen mir max. 3 Tage für An- und Abreise. Andere benötigen mindestens 4 Tage oder mehr. So ist es schwierig Tipps zur Reisedauer geben zu können.
Auf Schulferien.org findet man die Ferienzeiten in England. Ist man in einem Zeitslot gebunden ist für Camper eine Empfehlung sich eine Mitgliedschaft in einem Club wie Caravan & Motorhome Club UK zu sichern. Wirklich preisliche Vorteile konnte ich 2023 nicht wirklich feststellen, aber da die Clubs fast ausschließlich Mitgliedern einen Stellplatz vermieten ist gerade in der Ferienzeit die Chance auf einen Stellplatz für die Nacht um ein Vielfaches höher!
Einschlägige Apps wie park4night sind meiner persönlichen Erfahrung nicht immer hilfreich, da die GPS-Koordinaten der „Stellplätze“ oft völlig falsch waren. Stellplatzradar, myCabin und Hinterland hatten z.B. keine Stellplätze für UK ausgewiesen.
Britstop bietet Stellplatze an Pubs. Nachdem ich da im Netz wenig positives gelesen hatte habe ich mir das erspart. Die Jahresmitgliedschaft kostet bis 44 Pfund. Manche verkaufen aber diese nach Nutzung weiter auf Kleinanzeigen oder Ebay. Ich nehme somit mal an, das dies nicht Personen / Fahrzeugbezogen zu sein scheint. Es gibt viele Schilder entlang den Straßen die auf Campingplätze hinweisen, so sollte man stehts einen Stellplatz für die Nacht finden
Freistehen & Wildcampen:
Man liest so vieles im Netz was Freistehen und Wildcampen in England betrifft. Vieles davon ist aber leider schlicht falsch. Bsp. Dartmoor Nationalpark.
Offiziell ist in England das Wildcampen nicht erlaubt, Es gibt zwar kein Gesetz das dies verbietet, den das gesamte Land befindet sich in Privatbesitz. Grundbesitz wird entweder von Personen oder Organisationen verwaltet. Es dürfte sich aber oft schwierig gestalten, den Besitzer oder Verwalter ausfindig zu machen um eine Erlaubnis fürs Campen zu erhalten. Freistehen ist kaum erlaubt. Hinweis geben einem bereits die Schilder auf den Parkplätzen mit „no overnight“. Ist es erlaubt gibt es meist einen Hinweis. In Nationalparks ist es grundsätzlich untersagt und auch auf wirklich jedem Platz den man findet beschildert.
Es gibt aber genügend Leute die ihre Wiesen gegen einen Obulus als Stellplatz vermieten. Mancherorts ist sogar das stehen auf öffentlichen Parkplätzen erlaubt. Entsprechende Infos findet man meist in der Nähe des Parkautomaten oder direkt auf diesem. Für das vorplanen von Campingplätzen ist Google Maps auch sehr hilfreich. Vor Ort kann man auch sein Navigationsgerät zur Hilfe bemühen. Mein eigenes Gamin Navi aber auch das im Leihcamper konnte nach Übernachtungsmöglichkeiten und Campingplätzen durchsucht werden. Hier habe ich es aber auch so gehalten wie mit den Spots für Sightseeing. Am Besten schon einen Teil der Campingplätze zuhause über Google Maps entlang der geplanten Route raussuchen.
Tipp: Motorradreisende die sich mit einschlägigen Apps wie Booking, HRS oder ähnlichem ihre Unterkunft suchen kann ich nur dringend empfehlen ALLE Bilder des Angebotes zu sichten und am besten die schlechtesten Bewertungen zuerst zu lesen.
Hier kann man dann für sich entscheiden welche dieser für einen selbst relevant sind. Engländer sind absolut Schmerzbefreit was Unterkünfte betrifft und das Sternesystem ist mit unserem nicht im entferntesten zu vergleichen !!!
Tipp: auch hier die GPS-Koordinaten der Stellplätze & Campingplätze notieren
Wetter: Mit dem Wetter ist es wie mit der Reisezeit. Wo man mit der Reisezeit vielleicht noch etwas flexibel ist, so ist das mit dem Wetter nicht ganz so einfach. Gerade in England.
Im Allgemeinen sagt man ja: „In England ist das Wetter immer kühl und regnerisch“ So auch mein Ansinnen als ich 2022 mit dem Motorrad genau aus diesem Grund eine Spontane Reise nach England gemacht hatte. In Deutschland war es schier unerträglich heiß, also fahre ich nach England. Nix wars mit dem schlechteren
Wetter. Bis zu 37 Grad, verbrannte Äcker und Wiesen genau wie bei uns.
In England und Schottland kann es viel regnen, muss es aber nicht. Davon abgesehen regnet es meiner Erfahrung nach an den Küsten selten lange. Über die durchschnittliche Wetterlage der letzten Jahre findet man auch reichlich Antworten im World Wide Web um vielleicht seine eigene Reisezeit etwa anzupassen. Wie wir alle aber sicherlich hinreichend aus der Erfahrung mit Wettervorhersagen über einen längeren Zeitraum im eigenen Land wissen, sind diese eher unzuverlässig und gleichen mehr dem Lotto spielen.
Noch dazu finde ich ganz persönlich, jeder stellt sich Schottland mit Regen und Nebel vor. So kennt man es auch meist aus Berichten. Mystisch … Schottland bei Sonnenschein ist schön, wunderschön, aber so stellt man sich Schottland selten vor :-)
Reisedauer: Die Reisedauer ist maßgeblich von einem selbst abhängig. Jeder startet seine Reise an einem anderen Ort, jeder braucht unterschiedlich lange für seine Anreise. Zum einen hat nicht jeder drei, vier Wochen oder länger Zeit und noch dazu hat jeder andere Interessen und Vorlieben. Der Eine wandert und hält sich von Städten fern, der andere liebt Kultur und Museen. Alleine das macht es schwierig hier einen Rat zur Reisedauer zu geben. Noch dazu ist für Neulinge bei Linksverkehr Vorsicht geboten, gerade mit Linkslenkern, weil man Aufgrund von hohen Hecken oft nicht um Kurven schauen kann. Ein zuverlässiger Beifahrer ist hier Gold wert.
Part 4: Anreise per Fähre oder Tunnel
Das ist nicht nur eine Frage der Zeit und des Budgets sondern auch eine Frage wann der Urlaub beginnt. Genutzt habe ich schon beides. Mit dem Motorrad zweimal den Tunnel hin und zurück und einmal die Fähre Calais - Dover hin und zurück sowie die Fähre von Hull nach Rotterdam. Die Preise für den Eurotunnel schwanken je nach Wochentag, Uhrzeit und auch Frequentierung des Tunnel. Habe ich mit einem Motorrad 2018 unter 80 Euro für die einfache Fahrt gezahlt, lag der Preis 2022 bei 142 Euro. Fährt man durch den Tunnel ist man in ca. 30 Minuten auf der Insel, jedoch hat man außer dem Wagon von innen nichts gesehen.
Ist das Wetter schlecht oder gar sehr schlecht kann es Sinnvoll sein den Tunnel zu nutzen, da Fähren entweder vielleicht nicht fahren oder einem bei der Überfahrt schlecht wird.
Bei schönem Wetter ist es jedoch so das man vor Ankunft in Dover einen herrliche Blick vom Meer auf die Kreidefelsen hat, der einem im Tunnel verwehrt bleibt.
Die Fähre Calais Dover kann man über DFDS oder Direct Ferrys buchen. DFDS bietet auch die Überfahrt von Dünkirchen nach Dover.
Den Tunnel unter Eurotunnel.com Die Fähren auf die Isle of White kann nur online gebucht werden und kostet ein horendes Geld !!!
Tipp: Bei der Fähre ist das Motto, je früher desto mehr Geld kann man sparen. Wie ich jedoch immer wieder in den Communities sehe werden dort oft Fährtickets angeboten, weil die geplante Reise geplatzt ist. Dumm ist dann keinen Flex-Tarif zu haben oder keine Reiserücktrittversicherung. Ein Fährticket ist vermutlich schwierig zu verkaufen, denn der Preis richtet sich ja anhand der Anzahl der Personen und evtl. Haustiere sowie maßgeblich an der Größe des Fahrzeuges. Ich weiß es nicht!
Part 5: Die Planung
Es gibt einschlägige Portale zur Onlineplanung der Reiserouten wie ADAC, Google Maps, Multiroute, und viele andere wie z.B. Kurviger, was viel von Motorradfahrern genutzt wird. Leider bietet Google nur eine geringe Anzahl an Wegpunkten in der geplanten Route.
Persönlich plane ich meine Routen mit Basecamp von Garmin, was naheliegend ist, wenn man ein Gerät von Garmin hat. Sämtliche Punkte trage ich vorab als Sammlung für das entsprechende Land in meine Planungssoftware (lokal) ein. Anhand dieser Wegpunkte (Sehenswürdigkeiten) plane ich dann meine Route durch das Reiseland.
Für Sightseeing plane ich dann entlang der Route je nach Spot Zeit dazu um grob kalkulieren zu können wie weit man theoretisch am jeweiligen Tag kommen könnte. Es gab / gibt Tage da fahre ich strecken unter 150km und manches mal auch bis zu 300km wenn keine Besichtigung ansteht. So lässt sich aber dann grob planen wie lange man für eine Reise benötigen könnte, wobei ich dann möglichst noch ein bis zwei Tage Puffer einbaue, denn wenn man irgendwo noch nie war ist es immer schwierig einen Zeitplan zu erstellen. Noch dazu ist man ja im Urlaub und nicht auf der Flucht. Man verhindert das man sich zu viel vor nimmt und dann nicht rum kommt. So hatte auch ich 2023 die geplante Route unterwegs dann radikal gekürzt. Geplant war entlang der Küste noch durch Wales bis zum Snowdonia National Park, was aber dann zeitlich nicht geklappt hätte.
Tipp: Über Sightseeing Spots vorher informieren. Die Kosten können schnell das angepeilte Budget sprengen. In England kostet alles Geld. Kirchen, Schlösser, Burgen, Museen. Noch dazu kann es schnell passieren das man an wirklich sehenswerten vorbei fährt, da sehr viele Straßen sehr hohe Bepflanzung am Rand haben und man selbst im Wohnmobil keine Chance hat da drüber zu schauen!
Eng, enger, geht nicht mehr. Gerade in Devon und Cornwall sollte man sich immer vor dem Abbiegen auf Anweisung des Navigationsgerätes vergewissern, das die gewünschte Straße auch breit genug für das eigene Fahrzeug ist!
Tipp: Für Wohnmobilisten ist zu sagen, dass gerade Devon und Cornwall mit sehr vielen sehr engen Straßen gespickt ist. Hier wäre ein Navigationsgeräte in dem man Fahrzeugbreite und Höhe angeben kann hilfreich. So bin ich des Öfteren mal rückwärts gefahren weil es zu eng wurde und ein Weiterkommen aussichtslos. Auch aus dem Dartmoor Nationalpark kam ich nur so raus wie ich rein gefahren war.
Part 6: Strom, Adapter, Parken & Co
Parken mit größeren Wohnmobilen ist eine Herausforderung, definitiv! Was man unterlassen sollte, ist auf Busparkplätzen zu parken. Sicherlich sind dort die Stellflächen groß genug für den Camper, aber es ist NICHT ERLAUBT, was zu teuren Strafzetteln führen kann.
Oft ist aber ein Parkplatz für größere Fahrzeuge ausgeschildert. Oft liegt dieser aber dann wenig zentral. Parkzettel in England sind pauschal nicht übertragbar, da beim Lösen des Parkscheins immer das Kfz-Kennzeichen angegeben werden muss. Parken ohne Parkschein kann teuer werden. Bezahlen kann man an dein meisten Automaten mit Karte, Apple Pay oder Online. Selten gibt es Automaten wo Münzen benötigt werden.
Stromadapter habe ich auf englischen Campingplätzen nicht wirklich benötigt. Fast überall gibt es entweder die normalen Eurosteckdosen. Den Adapter vom CEE-Stecker auf den Eurostecker sollte man jedoch haben. Sicherheitshalber kann man sicherlich einen Adapter von Euro auf das englische System mitnehmen. Als Motorradfahrer der in Hotels und Pensionen übernachtet ist der Adapter jedoch Pflicht, denn Handy und Co wollen ja geladen werden.
Tipp: Ein paar Münzen sollte man haben, wegen der seltenen Parkautomaten mit Münzzahlung. Hat man seinen Adapter für die englische Steckdose vergessen, gibt es diese in jedem Baumarkt zu kaufen. Leider zu einem erheblich höheren Preis als bei uns.
Part 7: Mautgebühren
Wie in Norwegen kann es lohnen sich auf einem entsprechenden Portal zu registrieren. Für England ist das Autopay. Hier muss man einen Account anmelden und sich registrieren. Umfassende Informationen über Zahlungsweisen, Kosten und vor allem Fahrten in Umweltzonen findet man beim ADAC Citymaut oder ADAC-Maut-Großbritanien. Wohnmobile werden je nach Höhe an der Vorderachse (bis/ab 1,3 m) und der Achszahl unterschiedlich bemautet.
Part 8: Drohnen in England
Drohnen sind mittlerweile ein sehr beliebtes Mittel für tolle Fotos und Filme aus ungewöhnlichen Perspektiven. Hier ist zu beachten, das man sich als Operator beim Civil Aviation Authority registrieren muss. Die Registrierung kostete 2022 10 Pfund und ist für ein Jahr gültig.
Mancherorts gibt es Hinweisschilder bezüglich Flugverboten an die man sich halten sollte!
Weiterführende Infos findet man unter Drohnen-Camp oder Drohnen.de
Part 9: Die Sicherheit.
Prinzipiell habe ich persönlich mit einer Ausnahme keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht. Allerdings war ich nicht nie mit einem eigenen Fahrzeug in London.
Mein mulmiges Gefühl hatte ich mit dem Motorrad in Portsmouth. Da war ich mir nicht sicher ob am nächsten Morgen mein Motorrad noch da sein würde. Zwei Fahrräder die vor dem Hotel verschlossen und angekettet abgestellt wurden waren weg. Trotz Hotelkamera !!
Ein Ungar der in London lebt hat mir erzählt das sein Transporter direkt vor seinem Haus am hellen Tag gestohlen wurde. Sein Motorrad steht in einer verschlossenen Garage und ist an der Mauer angekettet. Ich denke das sagt alles.
In den Communities liest man auch sehr häufig von gestohlenen Wohnmobilen in London. Persönlich war ich bisher zweimal in London. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind prima und so hatte ich bei meinen Besuchen nie das verlangen nach einem fahrbaren Untersatz. Ich vermute daher mal, dass, wenn man sein Fahrzeug auf einem Campingplatz in London sollte das die sicherste Variante sein.
Tipp: Motorradfahrer sollten eine Unterkunft mit eigenem Parkplatz buchen. Motorräder sind ein beliebtes Diebesgut in England. Ein Bremsscheibenschloss das vielleicht noch ausreichend Lärm macht kann von Vorteil sein.
Part 10: Krankenversicherung und Reiserücktrittversicherung
Wer gesetzlich Krankenversichert ist, für den ist eine Auslandskrankenversicherung immer eine Option um im Ausland im Fall der Fälle vor eventuell hohen Kosten geschützt zu sein falls die eigene Krankenversicherung Kosten nicht übernehmen sollte. Ähnlich verhält es sich mit Reiserücktrittversicherungen. Diese sollten Einspringen wenn man eben eine Reise aus verschiedenen Gründen wie Krankheit nicht antreten kann. Hier sollte man jedoch genau auf die Versicherungsbedingungen achten. Was wird gezahl, wann wird es gezahlt und was sind die Voraussetzungen.
Tipp: Auslandskrankenschein nicht vergessen, da sonst die Krankenversicherung eine Zahlung ablehnen kann.
Part 11: Haustiere
Reisen mit Haustieren ist immer etwas anders. Auch hier findet man aber im Netz ausreichend Informationen zu Einreisebestimmungen mit Hunden. Im Zweifel kann man aber auch seinen Tierarzt fragen, denn der Impfpass sollte auf dem neuesten Stand sein.
Es wäre ja schade wenn die Reise platzt weil eine geforderte Impfung fehlt oder die Dokumente unvollständig sind.
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Part 12: Linksverkehr, enge Straßen, Kreisverkehre
Linksverkehr: Sicherlich ist es eine Herausforderung im Linksverkehr, noch dazu mit einem Linkslenker, aber auch hier haben meiner Erfahrung nach, die Engländer die Ruhe weg. Mit stoischer Ruhe wird gewartet falls man mal die Straße sperrt, weil man wieder mal wenden muss.
Der Engländer bedankt sich sogar, wenn man ihm die Vorfahrt die er eigentlich hat in einer Engstelle auch gewährt. Hält man sich an gewisse Regeln, ist es nicht so schlimm wie viele es erwarten.
Vorausschauendes Fahren ist gerade bei den oft engen Straßen wichtig. Sieht man ein Fahrzeug kommen, so bleibt der, der eine breitere Stelle auf seiner Seite hat, dort stehen, unabhängig der Vorfahrt und auch mal ein paar Autos länger.
Wird es enger klappt man auch gerne mal die Spiegel ein um einander passieren zu können.
Kleine und große Kreisverkehre:
Die Engländer sind für mich die Weltmeister der Kreisverkehre. Selten sieht man einen Stau am Kreisverkehr. Hat man das System verstanden geht das erheblich besser als man das bei uns gewohnt ist. Wer zuerst am Kreisverkehr ist, fährt auch zuerst, zumindest in den kleineren Kreisverkehren.
Große Kreisverkehre haben fast ausschließlich zweispurige Einfahrten. Gewöhnlich ist die linke Spur für die gedacht, die den Kreisverkehr an der ersten Ausfahrt wieder verlassen, die rechte Spur für die, die geradeaus wollen oder eine spätere Ausfahrt nehmen. Beim Ausfahren habe es auch die Engländer nicht mit dem Blinken, aber nimmt man nicht die erste Ausfahrt, so blinkt man IM Kreisverkehr rechts, was anzeigt das man drin bleibt. Sollten die Regeln bezüglich dem geraden Verlassen oder Ausfahren anders sein, so wird dies durch Pfeile auf der Fahrbahn angezeigt oder es gibt gar Ampeln am oder im Kreisverkehr.
Enge Straßen sind oft von Mauern oder Hecken gesäumt, wobei sich oft auch in den Hecken Mauern befinden, also aufgepasst! Manchmal sind die Straßen so eng, dass man rechts wie links mit den Spiegeln die Hecken erwischt. Will man das vermeiden sollte man diese meiden und wie oben erwähnt vor dem Abbiegen mal rein schauen. Oft ist es aber leider auch nicht ersichtlich wie eng die Straße wird. Lieber etwas langsamer unterwegs, auch wenn das Schild was anderes sagt. Fährt ein Bus oder LKW in eine Straße, kann man diese auch bedenkenlos mit dem Wohnmobil befahren. Wer ein Navigationsgerät hat, in dem man die Höhe und vor allem aber die Breite des Fahrzeuges angeben kann, sollte dies unbedingt tun, denn das spart Zeit und Nerven.
Zum Schluss:
Das hier gesammelte sind meine ganz persönlichen Erfahrungen, die ich gerne mit euch teile. Der ein oderandere mag andere Erfahrungen gemacht haben, anderes gelesen haben und vieles anders machen. Es handelt sich um meine Herangehesweise an Tourenplanungen in fremde Länder. Ich reise gerne und habe erst 2019 das Reisen mit dem Wohnmobil für mich entdeckt. Eine völlig andere Art zu reisen, die aber mancherorts nicht ganz Problemfrei ist.
Der Engländer ist ein freundlicher zuvorkommender und hilfsbereiter Zeitgenosse! Zumindest so meine Erfahrung. man kommt schnell ins Gespräch und bekommt tolle Tipps zu Sightseeing das nirgends steht. Schöne Campingplätze auf die man sonst nicht käme und vieles mehr. Also los nach England und viel Spass, egal ob mit Auto, Motorrad oder Wohnmobil!
Links: Eurotunnel Ticket buchen (auf Eurotunnel.com) Fähre nach Dover buchen (auf directferries.de)
Downloads: Sehenswertes in England als GPX